Sein Grundgedanke besteht darin, dass die Schwingungsperiode in 2 Phasen unterteilt wird. In der ersten Phase haftet der Bogen an der Saite, “nimmt sie mit” und erreicht somit eine gewisse Auslenkung. Dabei erhitzt sich das Kolophonium im mikroskopischen Bereich durch Reibung punktuell auf ca. 70  90°C und schmilzt. Dadurch verliert es seine Haftkraft und lässt die Saite zurückschnellen. Mit dem Erkalten des Kolophoniums und dem erneuten Haften an der Saite beginnt die nächste Periode. Askenfelt verdeutlichte diesen Ablauf mit hochtemperaturempfindlichen InfrarotVideoaufnahmen, bei denen an der Kontaktstelle des Bogenhaars eine enorme Temperaturerhöhung sichtbar gemacht wurde. Eine eingehende Analyse des Einflusses der Breite des Haarbezuges auf die klanglichen Eigenschaften des Bogens würde hier jedoch zu weit führen.

In meiner Werkstatt verwenden wir hochwertige Haare mit einer ursprünglichen Länge von mehr als 100 cm. Die im unteren Schwanzbereich befindlichen Haare werden zunehmend dünner und es befinden sich unter Ihnen auch bereits sehr viele kurze. Die Nutzung äußert Langer Haare gibt mir die Möglichkeit, im fertigen Bezug nur die besten Abschnitte dieses hochwertigen Materials zu verwenden. Aus den so vorbereiteten Haaren, werden zunächst eine bestimmte, grob geschätzte Anzahl Haare herausgezogen.

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